Früher war alles einfacher. Naja, nicht alles wie eine Broschüre aus 1936 zeigt. Ein Versicherungsmaklerkollege hat irgendwo “Ehe und Lebensglück” von Dr. Heinsius Fritz gefunden und bei Facebook hochgeladen.
In dieser Broschüre, die man im Deutschen Reich zur Hochzeit bekam, werden ganz viele wichtige Punkte wie “Fortpflanzung und Vererbung”, “Ehe und Familie” sowie natürlich auch “Gesundheit und Rasse” angesprochen. Auch auf spannende Fragen wie zB “Wie werde ich glücklich?” oder “Was ist Rasse und was bedeutet sie für Volk und Familie?” weiß der Autor eine Antwort.
Ein wirklicher Schatz sind aber die Statistiken in diesem Heftchen, die zeigen dass die Menschen schon damals sich um Altersvorsorge Gedanken machten – nur eben anders.
Geburtenentwicklung
In Abbildung 14 sieht man, dass der Verfasser sich große Gedanken um die Geburtenentwicklung machte. Waren es von 1840 bis 1900 noch 35 bis 40 Geburten pro 1.000 Einwohner, sank der Schnitt auf bedrohliche 14,3 im Jahre 1933. Die Frischverheirateten sollten also klar dazu angeregt werden, mehr Kinder zu produzieren. Dass das nicht so recht funktioniert hat und heute noch schlechter funktioniert, wissen wir mittlerweile. Forscher bestätigten unlängst: Deutschland hat die niedrigste Geburtenrate der Welt. Während 1933 das Reich über 14,3 pro 1.000 Einwohner stöhnte, beträgt die sogenannte Bruttogeburtenrate in Deutschland mittlerweile nur noch 8,28 pro 1.000 Einwohner (Werte zwischen 2009 und 2013). Das bedeutet den verdienten letzten Platz noch hinter Japan, Portugal und Hongkong.
Wenn man an das andere Ende der Tabelle blickt, dann sieht man Niger mit der Bruttogeburtenziffer von 49,9, dann Mali mit 47,5 und Tschad mit 46,9 – ein handfestes demografisches Problem.
“In keinem anderen Industrieland verschlechtere sich dieser Trend trotz des Zustroms an jungen Arbeitsmigranten so stark wie in Deutschland, schreibt das HWWI. Um den Mangel auszugleichen, braucht die Bundesrepublik durchschnittlich 533.000 Zuwanderer pro Jahr.”Spiegel Online
Von der Alterspyramide zum Alterspilz
Heute kann man nicht mehr wirklich von einer Alterspyramide sprechen. Die Entwicklung zeigt eher ein Fassl mit den geburtenstarken Jahrgängen, die heute zwischen 50 und 60 Jahren alt sind. Also spätestens in 10-20 Jahren wird aus dem Fassl ein Pilz und das hat weitreichende Konsequenzen für unsere Sozialsysteme. Diese wurden von Bismarck erfunden und gingen so lange gut, wie der Generationenvertrag funktioniert hat. Der Generationenvertrag braucht aber immer eine neue Generation, die ihn finanziert. Weil es nicht mehr der Fall ist, wird Folgendes eintreffen:
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