Die Tage erreichte mich durch den Hinweis eines DVAG-Vertreters bei Facebook die folgende Nachricht, stammend vom Maklerpool FondsFinanz:
Welche Auswirkungen hat das auf bestehende Verträge?
Alle Kunden, die ab 2013 bei DWS RiesterRente Premium in “Rente” gehen – also in die sog. Auszahlphase eintreten – werden ihre Rente ab 85 nicht mehr von Zurich sondern von den neuen Versicherungspartnern erhalten. Das wird sich aus meiner Sicht zunächst positiv auf die tatsächliche Rente auswirken. Die laufende Verzinsung der “neuen” Partner liegt nämlich durch die Bank über der laufenden Verzinsung der Zurich.
Aber…?
Sie als Kunde mit DWS RiesterRente Premium, Union Investment UniProfiRente sowie anderen weniger bekannten RiesterFonds- und -Banksparplänen sollten bedenken, dass sie trotz des Anscheins KEINE garantierte Rente haben. Ich habe zu der Problematik bereits in meinem alten Blog vor über 2 Jahren umfassende Informationen publiziert:
1. Riester-Fondssparplan – die eierlegende Wollmilchsau?
Mein Fazit von Oktober 2010, welches auch heute noch gilt:
Riester-Fondssparpläne sind eine absolute Blackbox, die fast alle Nachteile der übrigen Produktvarianten vereint. Eine jede negative Veränderung der Rahmenbedingungen (ges. Rechnungszins, Fondsperformance, Anstieg der Lebenserwartung, etc…) wirkt sich sofort direkt auf die Rentenhöhe aus und dabei ist es ein reinesGlücksspiel, ob die Konditionen zum Rentenbeginn besser oder schlechter als heute stehen – alle Anzeichen deuten jedenfalls Stand heute auf “schlechter”, denn alleine der Anstieg der Lebenserwartung ist ein Faktor, der sich voraussichtlich nicht umkehren wird und sich am deutlichsten und nachhaltigsten auswirkt… Wenn es eine Riester-Rente sein soll, dann gibt es je nach Kundenbedarf deutlich bessere Alternativen!
2. Riester-Fondssparplan – schön(nach)gerechnet (passwortgeschützt, bei Interesse an Zugang bitte Email an ws@landshut-versicherungen.de!)
Auszug:
“…Kommen wir nun zu dem zweiten Teil der Rentenphase bei DWS – der obligatorischen Rentenversicherung ab Alter 85. Laut Angebot werden zu Beginn der Auszahlphase 29.917€ als Einmalbeitrag in eine Rentenversicherung überführt, die 20 Jahre später ab 85 die monatliche Rente in mindestens der gewohnten Höhe der “Grundrente” weiterzahlen muss. Hier wird das Kapital also 20 Jahre lang mindestens mit dem gesetzlichen Rechnungszins (derzeit 2,25%) verzinst und dann bis zum Tod eine Rente bezahlt. Der Versicherer kalkuliert dabei mit Sterbetafeln wie derzeit DAV 2004R, die heute für unseren Modellkunden im Alter 65 eine Restlebenserwartung von 30 Jahren vorhersagen. Ändert sich der Rechnungszins nach unten oder die voraussichtliche Lebenserwartung nach oben, so benötigt der Versicherer mehr Kapital für die gleiche Rente oder kann weniger Rente mit dem gleichen Kapital auszahlen. Gemäß den heutigen Rechnungsgrundlagen ergibt sich aus dem Einmalbeitrag von 29.917€ mit 2,25% verzinst zum Alter 85 ein Kapital von rund 46.500€ – diese sollen also für eine Rente mit voraussichtlich 10 Jahren Laufzeit reichen, wobei das Guthaben weiterhin mit 2,25% Rechnungszins verzinst wird. Gem. FMH-Auszahlplanrechner ergibt sich eine monatliche Rente i.H.v. rund 432€ – was eigentlich nicht sein darf, weil der Gesetzgeber in Bezug auf die Rente ganz klar vorgeschrieben, dass diese nur in gleichbleibenden oder steigenden Raten gezahlt werden darf.
Es gibt dafür 2 Erklärungen:
1. DWS hat sich verrechnet
2. DWS rechnet bzgl. Kapitalbedarf der Rentenversicherung mit anderen Parametern als derzeit üblich (2,25 Rechnungszins und DAV 2004R)…”
Mittlerweile müssten sich die Werte noch weiter nach unten (Rente) bzw. höher (Kapitalbedarf) entwickelt haben, denn der Rechnungszins beträgt mittlerweile nocht mehr 2,25% sonder 1,75%. Wenn ich mal Zeit habe, berechne ich die Renteneinbuße bei BESTEHENDEN Riester-Verträgen der DWS durch diese Änderung.
3. Erste Auszahlung von Riester-Fondssparplänen und -Banksparplänen enttäuschend
Eine erste Reaktion der Medien zu der Problematik. Weitere Meldungen bislang: Fehlanzeige… Ich sehe das mit gemischten Gefühlen, denn A) tun mir die Menschen leid und b) ich hab’s doch gesagt!!
Beratung erhält man jederzeit unter 0871 / 13 55 04 84 oder via Anfrageformular:
[caldera_form id=”CF54c036248c75d”]Mit riesterlichen Grüßen,
Wladimir Simonov